Klappentext:
Chris Farraday hat seine kriminelle Karriere bereits vor Jahren an den Nagel gehängt. Er ist sesshaft geworden und hat eine Familie gegründet. In Schmugglerkreisen ist er jedoch eine lebende Legende. Und so ist es kaum verwunderlich, dass die Schuldner seines kleinkriminellen Schwagers Andy recht schnell auf ihn zu sprechen kommen. Er soll Falschgeld aus Panama einschmuggeln. Allerdings scheint der Coup bald alles andere als wasserdicht. Und während die Dinge Chris in Mittelamerika aus dem Ruder laufen, wird seiner Familie zu Hause massiv zugesetzt.
Contraband
Regie: Baltasar Kormákur
Label: Universal
Land/Herstellungsjahr: USA 2012
Laufzeit: 105 Min.
FSK: ab 16
Extras: Pressemuster, keine Angaben möglich
Einleitung:
Auch Regisseur Baltasar Kormákur schiebt uns gewissermaßen eine Blüte unter. Denn Contraband ist das US-Remake des isländischen Thrillers „Reykjavik-Rotterdam“ von 2008, in dem er selbst die Hauptrolle spielte. Protagonist Kristófer steckt finanziell tief in der Tinte. Er wurde bereits mehrfach wegen Alkoholschmuggels verurteilt und ist auf Bewährung frei. Die Einladung eines alten Freundes zu einer Schmuggeltour scheint die Lösung aller Probleme. Doch irgendjemand spielt ein doppeltes Spiel mit Kristófer.
Inhalt:
Ähnlich ergeht es Chris Farraday in Contraband. Er hat seinen kriminellen Machenschaften zwar schon vor einiger Zeit abgeschworen, wird aber doch unfreiwillig von seiner Vergangenheit eingeholt. Eigentlich ist er mittlerweile ein rechtschaffener Bürger und verdient seinen Lebensunterhalt passender Weise mit der Installation von Alarmanlagen. Er hat Frau und Kind und mit seinen alten Gaunerkollegen nur noch wenig zu tun. Dummerweise ist sein jüngerer Schwager Andy noch weit von diesem Entwicklungsstadium entfernt. Er verdient sich ein Zubrot als Drogenschmuggler auf einem großen Überseefrachter. Nach einem vermasselten Deal, stößt er bei dem lokalen möchte- gern Gangsterboss Tim Briggs auf wenig Verständnis. Da Chris im Gegensatz zu seinem Schwager über die nötige Expertise verfügt, soll er nun dessen Schulden begleichen. Zusammen mit seinem alten Kumpel Sebastian lässt er Kontakte aus vergangenen Tagen wieder aufleben, um eine Ladung Falschgeld aus Panama einzuschmuggeln. Doch scheinen sich auch andere eine dicke Scheibe vom Kuchen abschneiden zu wollen. In Panama läuft auf einmal alles schief und Chris Familie wird zu Hause von Briggs und seiner Bande bedroht. Chris bleiben nur wenige Stunden Zeit.
Die Story von Contraband ist sicher nicht neu und auch vor Óskar Jónassons Vorlage von 2008 gab es schon diverse Gangster-wider-Willen Streifen nach ähnlichem Strickmuster. Allerdings ist dieser Film fesselnd von der ersten bis zur letzten Minute. Das Drehbuch ist gut geschrieben und findet genau das richtige Verhältnis zwischen Nervenkitzel und Action-Szenen. Und auch der Plot ist extrem dicht und gewährt grade die nötigen Pausen zum Luftholen. Dass Karmakur ein deutlich größeres Budget zur Verfügung stand, als dem Original zeigt sich in den sehr guten Spezialeffekten und der tollen Bilddynamik des ganzen Filmes. Mit vielen Lichteffekten wirkt er sehr modern, ohne dabei die Authentizität des halbseidenen Arbeitermilieus zu verlieren. Ebenso konnte Karmakur eine Reihe namhafter Schauspieler für sich gewinnen. Mark Wahlberg überzeugt als Chris Farraday auf ganzer Linie. Nie hat man das Gefühl des Aufgesetzten, die Anspannung und der Schweiß stehen wahrhaft in seinem Gesicht. Aber auch die restliche Cast spielt hervorragend. Kate Beckinsale als Chris Ehefrau und vor allem Giovanni Ribisi als unberechenbarer Gangster und Vorzeigesoziopath sind toll besetzte Charaktere.
Fazit:
Contraband ist nicht nur ein äußerst gelungenes Remake, sondern verdient wirklich die Bezeichnung Thriller. Mit Leichtigkeit kann er aus der Masse aber dutzender, semispannender und vorhersehbarer Genrekollegen herausstechen. Tolle Schauspieler, ein fetter Spannungsbogen und eine gute Ganovengeschichte verpackt in jeder Menge Action und klasse Bildern. Hier macht das Zusehen bis zum Abspann Spaß. (VR)
Wertung: 5 von 5