Klappentext:
William Abbot, dessen „gläserne Särge“ vor allem von den Reichen der Stadt gekauft werden, hat sein Bestattungsinstitut dort eröffnet, wo die Menschen nicht viel besitzen. Mit seinem Geld hilft er den Armen und gilt als Wohltäter in seinem Viertel. Doch dann stirbt eine gute Freundin von Sheila Hopkins. Ohne es zu wollen, entdeckt Sheila ein schreckliches Geheimnis: Die „gläsernen Särge“ sind in Wahrheit eine Todesfalle.
John Sinclair Classics „Das Rätsel der gläsernen Särge“ (Folge 8 )
Label: Lübbe Audio
Einleitung:
Seit Anfang 2010 erscheint neben der Hörspielserie „John Sinclair – Edition 2000“ eine weitere „John Sinclair“ Serie aus dem Hause Lübbe-Audio, welche den Zusatz „Classics“ erhielt. Die Serie „John Sinclair Classics“ spielt dabei (passenderweise) zeitlich vor den ersten „Edition 2000“ Folgen. Inhaltlich also noch bevor „John Sinclair“ der selbstbewusste „Sohn des Lichts“ wurde. In einer Zeit, in dem er selbst noch begreifen muss, dass es mehr gibt als nur die klassische allzu menschliche Kriminalität. Folgend beschäftigen wir uns mit „John Sinclair Classics: Das Rätsel der gläsernen Särge“ (Folge 8).
Inhalt:
Obwohl „John Sinclair“ bereits einige mehr als merkwürdige Abenteuer erlebt hat, hat er sich dennoch nicht daran gewöhnt, dass es allerlei finstere „Fantasie-Gestalten“ geben soll, dennoch geht er mittlerweile dann doch nicht mehr ohne geweihte Silberkugeln aus dem Haus. In „Das Rätsel der gläsernen Särge“ geraten Johns Freunde Sheila Hopkins und Bill Conolly in arge Bedrängnis. Alles fängt dabei mit dem Tod einer Freundin von Sheila an. Als sie ihrer toten Freundin, die letzte Ehre erweisen will, trifft sie dabei auf den Bestattungsunternehmer William Abbot, welcher ganz spezielle ganz und gar gläserne Särge in seinem Sortiment hat und diese verwunderlicherweise gerne mal an die ärmeren Mitbürger verschenkt. Doch wie dem so ist, hat man durch den durchsichtigen Sarg auch einen besonders guten Blick auf die Verstorbenen, als Sheila eine Bewegung ihrer toten Freundin mehr erahnt als sieht, wird diese trotzdem stutzig. Da sie das Gefühl nicht loswird, dass da etwas nicht stimmt, stattet sie zusammen mit ihrem Freund Bill Conolly, dem ortsansässigen Arzt, welcher den Totenschein ausgestellt hat einen Besuch ab. Dieser Besuch stellte sich dabei als verhängnisvoll heraus, warteten doch bereits menschenfressende Ghouls auf die Beiden! Bill schafft es mit knapper Not zu entkommen, doch Sheila hat nicht so viel Glück und fällt den Ghouls in die Hände. Natürlich ist jetzt die Hilfe von niemand anderen als „John Sinclair“ gefragt!
Die nunmehr achte Folge „Das Rätsel der gläsernen Särge“ gestaltet sich als äußerst straff erzählte Geschichte, welche mit gerade einmal knapp 55 Minuten Spielzeit daherkommt. In der Kürze liegt dabei ja oftmals die Würze, so auch in diesem Fall. Zumindest hat es dem Hörspiel nicht geschadet, denn die straff erzählte Geschichte hat keine unnötigen und langweiligen Längen zu verbuchen. Wie anfänglich schon erwähnt ist unser lieblings Geisterjäger auch im vorliegenden Fall noch weit von seiner „Edition 2000“ Persönlichkeit entfernt. Er hadert noch mit sich selbst und mit den Bedrohungen, die da auf Ihn zukommen, was der Serie auch einen wirklich frischen und angenehmen Touch verleiht.
Doch auch wenn es inhaltlich einen etwas anderen „John Sinclair“ zu hören gibt, bleibt er sich doch trotzdem treu. Denn die Mischung aus Action, Horror und oftmals leicht hanebüchener Story bietet auch die neuste Folge des Geisterjägers. Auch akkustisch steht „Das Rätsel der gläsernen Särge“ seinen Kollegen der „Edition 2000“ in nichts nach. Es knallt, knarzt und scheppert aus allen rohren und bietet somit eine formidable technische Leistung, welche durch die hervorragenden Sprecherleistungen nochmals unterstrichen werden. Dabei ist „Das Rätsel der gläsernen Särge“ nicht nur von der Spieldauer schön straff gehalten, auch der Sprecher-Cast ist in dieser Folge eher überschaubar. Wolfgang Pampel gibt den Erzähler gewohnt routiniert und auch die übrigen Sprecher wie Detlef Bierstedt (Bill Conolly), Daniela Hoffmann (Sheila) und natürlich Frank Glaubrecht als „John Sinclair“ halten die Qualtiätsfahne steil gen Himmel. Und auch in den Nebenrollen leistes sich die Folge keine Aussetzer, alles passt und bietet eine rundum gelungene technische Umsetzung. Abgerundet wird der Gesamteindruck dabei von einem wiedermal tollem Coverillustration von Timo Wuerz, sowie dem ansonsten leider sehr nüchternen und nichtssagenden Booklet. Ein paar mehr Infos, zur Serie, den Charakteren, den Machern oder wem auch immer wären eine tolle Sache. Da zeigen andere Labels, wie es besser geht.
Fazit:
„John Sinclair Classics: Das Rätsel der gläsernen Särge“ (Folge 8 ) merkt man an allen Ecken und Kanten an, dass man ein sehr hochwertig produziertes Stück Hörspiel vor sich hat. Gerade im Bereich der Produktion gibt es so also von unserer Seite nichts zu meckern, und verursacht einzig ein fettes Grinsen auf den Testwildsau-Schweinebacken. Aber auch inhaltlich muss man keinen nervenden Gespenster-Krimi von der Stange erwarten. „Das Rätsel der gläsernen Särge“ ist eine in sich stimmende Geschichte, die auch dank seiner relativ knappen Spieldauer von unter einer Stunde perfekt zu unterhalten weiß. Natürlich ist die Geschichte an manschen stellen etwas hanebüchen und einen Innovationspreis wird sich nicht gewinnen. Aber und das ist, was am Ende zählt, der Gesamteindruck ist stimmig und rund. Unser einziger echter Kritikpunkt gilt wie so oft der im Vergleich zur Konkurrenz minimalistischen „Verpackung“. Natürlich wirkt sich ein dünnes Booklet positiv auf die Produktionskosten aus, doch ist es doch recht schade, dass „John Sinclair“ gerade in einem so einfach bedienenden Qualitätsmerkmal der Konkurrenz so weit hinterher hechelt. Doch natürlich überwiegt am Ende das positive bei Weitem und von Äußerlichkeiten soll man sich bekanntlich ja eh nicht blenden lassen! (MWE)
Bewertung: