Klappentext:
Die See ist keine sanfte Braut. Schrundige Hände, Schwielen an den Füßen – für die Strohhut-Piraten ist es allerhöchste Zeit, sich mal ein bisschen Wellness zu gönnen. Da kommt ihnen die Insel Omatsuri Island auf ihrer Route gerade recht. Eine Urlaubsinsel mit zahlreichen Schönheitssalons, reichlich jungen Damen und köstlichen 5-Gänge-Menüs. Ein Ort, an dem Träume wahr werden. Doch was die Werbung verspricht, das hält sie nicht ganz. Nicht nur, das sich Ruffy und Co einigen höllischen Prüfungen unterziehen müssen, schon bald legt sich die unheimliche Süße der Umgebung wie eine seidene Schlinge um die Hälse der Strohhut-Piraten.
One Piece „Baron Omatsumi und die geheimnisvolle Insel“ (Film 6)
Label: Kazé
FSK: ab 12
Regisseur: Mamoru Hosoda
Spieldauer: 92 Minuten
Einleitung:
Das Anime- und (mittlerweile) auch Mangalabel Kaze legt mit ihren DVD und Blu-Ray Veröffentlichungen der One Piece Film-Reihe ein gutes Tempo vor. Mittlerweile ist bereits der 8. Film erschienen, doch wir wollen uns heute mit dem 6ten Teil der Film-Reihe beschäftigen. Die Zeichen, dass aus dem diesem Titel eine mehr als runde Sache werden würde, stand ob der erstklassigen Regie natürlich nicht so wirklich schlecht. Denn niemand Geringeres als Mamoru Hosoda, welcher unter anderem auch für Anime wie Das Mädchen, das durch die Zeit sprang und Summer Wars verantwortlich zeichnete, übernahm den „Regie-Stuhl“ für One Piece und dies hatte einige Änderungen zur Folge. Am augenscheinlichsten natürlich die optischen Änderungen, aber auch die Story weicht vom gewohnten Schema ab. Zumindest ein wenig!
Inhalt:
In One Piece Film 6 „Baron Omatsumi und die geheimnisvolle Insel“ verschlägt es unsere Strohhutpiraten auf eine Insel (mal was Neues *hust*), doch sind die Piraten nicht auf der Suche nach einem Schatz, weil sie mal wieder absolut abgebrannt sind. Nein, Ruffy, Zorro und der Rest brauchen dringend Erholung! Da kommt ihnen natürlich die Urlaubsinsel Omatsuri Island gerade recht. Eine Insel wie sie besser geeignet nicht sein könnte – zumindest auf den ersten Blick. Denn dieser verspricht Entspannung, köstliches Essen, schöne Frauen und eben alles, was der entspannungswillige Pirat so benötigt. Doch wie so, oft hat auch dieses scheinbare Paradies einen gehörigen Haken.
Eine geheimnisvolle Macht zieht seine Schlinge um die Strohutpiraten, dabei bemerken Ruffy und Co. anfänglich gar nicht, in was für einer Gefahr sie sich befinden. Denn die geheimnisvolle Macht zeigt sich anfänglich nur in der ganzen Pracht der Insel, nur um letztendlich doch die hässliche Wirklichkeit zu entblößen. Zusätzlich müssen die Strohutpiraten einige gefährliche Prüfungen ablegen. Natürlich darf auch ein Oberschurke nicht fehlen, doch allgemein kann man sagen, dass der Film nach anfänglicher Heiterkeit in gänzlich andere Gefühlswelten abdriftet. Doch zuviel wollen wir gar nicht verraten, da dieser Kontrast ein extremes Stilmittel des Films ist.
Der 6te Teil der One Piece Filme ist so ganz anders als die anderen Filme, dies haben wir bereits am Anfang gesagt. Optisch sind die Unterschiede dabei natürlich am augenscheinlichsten. Vergleicht man diese mit „normalen“ Folgen der Serie oder anderer Filme der Reihe, fällt dieser natürlich sofort auf. Dabei meinen wir nicht den natürlichen Wandel, der ja auch zu beobachten war. Vergleicht man die ersten Episoden der Serie oder den ersten Film mit späteren der Serie etc., fällt auch auf, dass sich technisch einiges getan hat, was vor allem in kräftigeren Farben und dergleichen ins Auge fällt. Doch der eigentliche Stil war bisher immer weitestgehend gleich. In „Baron Omatsumi und die geheimnisvolle Insel“ ist nun der „typische“ Stil des Regisseurs Mamoru Hosoda zu beobachten. Dieser äußert sich in optisch beeindruckenden Kulissen und Hintergründen, welche technisch und optisch mit zum Besten gehört was man in modernen Anime bekommen kann. Im krassen Kontrast dazu steht das Aussehen der Figuren. Diese wirkt im Vergleich fast schon altbacken. Die Figuren kommen ohne große Details aus und verzichten weitestgehend auf Schatten oder besondere Effekte. In Verbindung mit den äußerst realistischen Hintergründen wirken die Figuren also ein Stück weit aufgesetzt.
Doch es ist nicht so, als das man meinen könnte, „die können halt keine Figuren, sondern nur Hintergründe zeichnen“. Es ist absolut gewollt, der Kontrast ist ein bekanntes Stilmittel und verbindet moderne mit klassischer Anime Kunst vortrefflich. Die Animationen sind derweil auf einem bekannt guten One Piece Niveau und lässt keine Wünsche offen. Wir können nur empfehlen, sich auf den besonderen Stil des Films einzulassen. Wir befürworten eindeutig das Ausleben des eigenen Stils in Zeichnungen, seien es nun Mangas, Anime oder westliche Comics. Natürlich muss einem nicht jeder Stil gefallen, doch künstlerische Vielfalt ist uns lieber als Optik aus der Retorte.
Der starke Kontrast der Optik findet sich ebenfalls im Ablauf des Films wieder. Ist ca. der halbe Film in einer eher fröhlich, peppigen, albernen Atmosphäre gehalten, schlägt diese in der zweiten Hälfte massiv um. Denn ab da wird One Piece „Baron Omatsumi und die geheimnisvolle Insel“ zunehmend mysteriöser und letztendlich gerät die Stimmung gar ins extrem düstere und ernste, so wie man es dann doch nur selten von One Piece kennt.
Rein technisch gibt es an der Blu-Ray Fassung nichts zu mäkeln. Gestochen scharfes Bild, gute Soundabmischung und die altbekannte, aber nach wie vor erstklassige deutsche Synchronisation, überzeugen jetzt wie auch zuvor. Die Haptik der Blu-Ray Fassung steht der DVD allerdings wieder etwas nach. Die DVD kam seit Start der Film-Reihe in schicker „Schuber-Verpackung“ inklusive extra Poster daher. Dagegen wirkt die Blu-Ray in seiner Standard-Hülle etwas spartanisch.
FAZIT:
One Piece Film 6„ Baron Omatsumi und die geheimnisvolle Insel“ ist so ein ganz anderer One Piece Film. Optisch wie inhaltlich für eingefleischte One Piece Fans eventuell vielleicht nicht 100 % zufriedenstellend. Doch lässt man sich erst einmal auf die leichten Änderungen ein entfaltet der Titel seine gewohnte Qualität. Witz, Spaß, Action und nun sogar ungewohnt unterschwellige Düsterheit, die man so nicht von One Piece kennt, lassen den 6ten Film in einem anderen Licht scheinen. Doch definitiv NICHT in einem schlechten Licht! Story und Optik sind erfrischend anders und der gesamte Film erschafft sich dadurch seine ganz eigene Atmosphäre und sorgt für frischen Wind in der Reihe. (MWE)
Bewertung:
Weitere Rezension zu One Piece:
One Piece Film 5