Buch: Blutorks – Der Krieger (Teil 1)

Klappentext:
Sie glauben an das Blut der Erde – und hüten ein uraltes Geheimnis!

Menschen sind feige, dumm und ehrlos – davon ist der Krieger Urok genau wie alle anderen Blutorks überzeugt. Da lernt er Ragnar kennen und wird eines Besseren belehrt. Menschen besitzen durchaus Ehre, vor allem aber sind sie schlau und gefährlich. Urok erkennt, dass den Blutorks von ihnen große Gefahr droht – doch wer glaubt schon einem einfachen Krieger …

BLUTORKS – Der Krieger (Band 1)
Autor:  Bernd Frenz 
Verlag: Blanvalet
ISBN: 3442266084
Format: Taschenbuch

Einleitung:
Seit einigen Jahren muss man als Fan von guten Fantasy-Stoffen nicht mehr gezwungener maßen auf Übersetzungen zurückgreifen. Natürlich findet man dort immer noch hervorragende Exemplare und wir wollen niemanden per se abraten Fantasy Perlen wie Die Orks von Stan Nicholls oder anderen bekannten fremdsprachigen Autoren zu lesen. Doch durch die nun große Auswahl an mehr als guten Fantasy-Romanen kann man eben auch bedenkenlos auf „Hausmannskost“ zurückgreifen. Autoren wie Markus Heitz (Die Zwerge), Bernhard Hennen (Die Elfen), Frank Rehfeld (Die Zwerge von Elan-Dhor) oder Michael Peinkofer (Die Rückkehr der Orks / Die Zauberer) schufen und schaffen immer noch glorreiche Fantasy-Geschichten. Autor Bernd Frenz schließt sich dem illustren Kreis der deutschen Fantasy-Schreiberlingen mit der Blutorks-Trilogie nun an. Wir begleiten seinen Ork namens Urok durch sein erstes Abenteuer, welches auf den Namen Der Krieger – Blutorks (Teil 1) hört.


Blutorks Teil 1 – Der Krieger
erzählt von dem noch jungen Blutork namens Urok. Dieser ist anfänglich noch Mitglied einer Schar. Denn in diesen kleinen Gruppen teilen sich die Blutorks auf. Eine Schar wird von ihrem ersten Streiter geführt, dessen engster Vertrauter und zweiter Führer als Rechter Arm bezeichnet wird. Die Schar zu der auch Urok gehört befindet sich am Anfang von Der Krieger auf dem Weg zu einem Treffpunkt, denn es gilt zusammen mit anderen Scharen seines Clans einen gegnerischen Clan anzugreifen, welcher einige Zeit zuvor in ihrem Dorf gebrandschatzt hatte.

Auf dem Weg zum Treffpunkt werden die Blutorks auf eine Gruppe Menschen aufmerksam die in orkschem Territorium nach Bodenschätzen graben. Nach einem relativ kurzen Intermezzo, indem die Blutorks alle Menschen bis auf zwei abschlachten, wird die Reise wieder fortgesetzt. Doch dies ist der Anfang von vielen Veränderungen, die sich der Krieger Urok ausgesetzt sieht. Einer der Gefangenen, der junge Zeichner und Chronist Ragmar, ändert Uroks Meinungen über Menschen grundlegend. Anfänglich durch die Neugier und vor allem durch die wundervollen Zeichnungen getrieben, entdeckt Urok, dass auch Menschen zumindest einen Anflug von Ehre besitzen. Schlussendlich verspricht er dem jungen Menschen, einen Beutel voll Geld, an seine Familie zu übergeben. Diese neuen Ansichten stoßen vor allem in seiner Schar nicht gerade auf Gegenliebe, als sich Urok dann wegen einem minderwertigen Menschen, sogar gänzlich gegen seine Schar stellt, wird er aus dieser verbannt. Woraufhin sich Urok fortan als seine eigene Schar sieht…

In groben Zügen beginnt so das Abenteuer des Urok, doch die Welt von Arakia bietet noch viel mehr, denn während diese scheinbar unbedeutenden Nebensächlichkeiten vonstattengehen, geht in den benachbarten Ländern einiges vor sich. König Gothar hat zu dieser Zeit bereits fast die gesamte Welt unterjocht. Weder die mysteriösen und mächtigen Lichtbringer noch die kampferprobten Elfen konnten sich der Macht des Königs Gothar lange erwehren. Dieser haust in einer fliegenden Festung, welche sich aktuell über einer Hafenstadt namens Sangor befindet. Alle eingenommenen Königreiche verleibt er sich ein und nutzt die speziellen Fähigkeiten seiner Bewohner für sich. Aus den Elfen formte er so eine ihm treu ergebene Gruppe von Elite-Assassinen, welche fortan nur noch als Schatten-Elfen bekannt waren. Ohne es wirklich zu wissen, waren die Blutorks am Ende die einzige Macht, die sich noch den Eroberungsplänen von König Gothar erwährte. Denn die Blutorks waren vielmehr damit beschäftigt, in ihrem eigenen Land, kleine Scharmützel gegen andere Clans auszutragen.

Der Grund warum die Blutorks außerdem ein so gefährlicher Gegner für Gothar war, ist die sogenannte gabe des „Blut der Erde“ Religion und Magie zugleich und auch das Mittel mit denen die Orks ihre tödlichen Waffen herstellten. Stahl, welcher im Blut der Erde geformt wurde, ist eine unglaublich mächtige Waffe, nach derer Gothar dürstet. Und durch das kleine zu anfangs erwähnte Scharmützel, kommt es nun schneller als gedacht zu einer echten Konfrontation zwischen Blutorks und den Schergen des Königs.

Hier könnt ihr in ein wenig im Buch schmöckern!Um die Story von Der Krieger in allen Einzelheiten aufzuzeigen, bräuchte es beinahe so viele Seiten, wie das Buch selbst hat. Denn in den gerade mal knapp 400 Seiten quetscht Bern Frenz so extrem viele Handlungsstränge, Informationen über die diversen Völker und webt verschiedenste rote Fäden, dass es eine wahre Freude ist. Dabei sind diese verschiedenen Story-Bögen und die vielen Informationen über die Völker und deren verschiedene Beweggründe und „Religionen“ dabei niemals zu kompliziert oder so viel, als dass man Schwierigkeiten hätte, der Geschichte zu folgen. Vielmehr wird es dadurch nur erschwert, die Geschichte in nur wenigen Worten wiederzugeben. Da gibt es einmal die Geschichte um Urok, dann zum Beispiel wird ein neuer Faden geknüpft und zeigt das Schicksal eines geflohenen Schatten-Elfen Paars. Und natürlich werden auch König Gothar und seine Lakaien ein ums andere Mal in den Fokus gebracht. Aber auch innerhalb dieser „einzelnen“ Geschichten erlebt der Leser unheimlich viel. Seien es eben die Geschehnisse innerhalb dieser einzelnen Storys, oder all das nebensächliche, was einem vermittelt wird. Was hat es mit dem Blut der Erde auf sich oder mit einer ähnlichen Religion/Magie wie denen der Schatten-Elfen, den Atem des Windes. Interessant an diesen Begrifflichkeiten ist der Umstand, dass anfänglich noch nicht ganz klar ist, worum es sich handelt. Es gibt den Protagonisten auf der einen Seite Kraft, wie eine Magie, welche sie anwenden können. Auf der anderen Seite werden diese Fähigkeiten wie verschiedene Religionen behandelt – höchst interessant.

Im Buch lesenBernd Frenz beschreibt die Welt in der Urok und die anderen Protagonisten leben mit viel Herzblut, dank dieser guten Umschreibungen verliert man sich recht schnell in dieser neuen Fantasy-Welt, was durch die angenehme Erzähler-Perspektive noch verstärkt wird. Ein Externer, vielleicht der Autor selbst, erzählt die Geschichte rund um Urok und kann so ohne weitere Umstände die Welt beschreiben und vermitteln was passiert. Es scheint jedoch, dass der Autor ab und an durch die gut gemeinten Umschreibungen, das ein oder andere schlecht gewählte Wort wählt. Recht zu Anfang zum Beispiel folgender Satz gesprochen: „Auf Tabors Wink hin spritzten die Krieger auseinander… „ Dieser sollte wohl militärischen Grundton treffen, was in dem Fall auch absolut in Ordnung wäre, nur heißt dies im allgemeinen Militär-Jargon nun mal nicht „auseinander spritzen“,  sondern eher „auseinander strömen“, oder „verstreuen“ oder ähnliches. Aber „auseinander spritzen“ klingt dann doch unfreiwillig komisch. Selten kann man über solch ungeschickte Wörter stolpern, was aber nicht wirklich störend ins Gewicht fällt und wie gesagt auch nicht oft vor kommt.

FAZIT:
Bernd Frenz Fantasy-Roman Blutorks Band 1 – Der Krieger hat die Testwildsau auf ganzer Linie überzeugt, in nur 400 Seiten schafft es der Autor, eine riesige Welt zu erschaffen, welche vor interessanten Begebenheiten nur so strotzt. Dabei versteht es der Autor vortrefflich, seine Welt einzuführen und die Geschichte für die beiden Fortsetzungen vorzubereiten. Viele Storybögen werden geknüpft, die Ihre Weiterführung vermutlich in den Teilen 2 und 3 finden werden. Dabei bleibt der Leser jedoch nicht mit dem Gefühl zurück, dass er nur eine Einführung gelesen hat. Das Buch ist ein Teil eines Ganzen, aber eben auch eine runde in sich stimmige Geschichte.

Die Ansätze der verschiedenen Religionen, welche sogleich die Magie der Völker darstellt, ist interessant und auch die allgemeine Ausarbeitung der Völker weiß zu begeistern. Unsere Orks sind zum Teil an klassischen Fantasy-Büchern angelehnt, können aber auch genug Eigenständiges aufweisen. Insgesamt ein mehr als unterhaltsames Stück Fantasy-Literatur, welches leider nach gerade mal 400 Seiten schon wieder zu Ende ist. Wir können Blutorks Band 1 – Der Krieger allen Fantasy-Freunden nur wärmstens empfehlen! (MWE)

Wertung:

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